CMD

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CMD: Erkrankung des Kiefergelenks

Erkrankungen der Kiefergelenke und der Kaumuskulatur können viele Ursachen haben. Die Schmerzen werden oft durch die Fehlfunktion des Kiefergelenks verursacht. In diesem Fall spricht man von einer Craniomandibulären Dysfunktion (CMD).

Welche Symptome deuten auf eine CMD hin?

  • Zähneknirschen / -pressen
  • Chronische Kopfschmerzen
  • Migräne
  • Muskelschmerzen
  • Kiefergelenks- & Nackenschmerzen
  • Knacken des Kiefergelenks (Knackgeräusche)

Alle diese Beschwerden können eine gemeinsame Ursache haben: die Überaktivität der Kiefermuskulatur. Am unbewussten Zähnepressen sind einige der stärksten Muskeln des menschlichen Körpers beteiligt. Wie die meisten Muskeln in unserem Körper führt auch bei den Kiefermuskeln eine ungewohnte intensive Anspannung, für die sie nicht ausgelegt sind, zu einer höheren Sensibilität und sogar Schmerzen. Wir knirschen und pressen fast alle ab und an unsere Zähne im Schlaf. Studien zufolge entwickeln regelmäßige Zähneknirscher und -presser dabei allerdings zwischen 6- und 20-mal soviel Kraft, wie Menschen, welche dies nur gelegentlich tun, da deren Kiefermuskeln ganz anders trainiert sind.

Schmerzen im Kiefergelenk – was ist eine CMD?

Die CMD (Craniomandibuläre Dysfunktion) ist eine Fehlfunktion im Zusammenspiel von Ober- und Unterkiefer, die durch Funktionsstörungen an den Zähnen sowie dem Kiefergelenk und der Muskulatur entlang der Wirbelsäule bis zum Becken hin verursacht werden kann.

Da ein funktioneller Zusammenhang zwischen Kiefer-, Kopfgelenken und dem Becken besteht, löst eine Störung in einem dieser Funktionsbereiche eine Wechselwirkung in den anderen Bereichen aus – z.B. verursacht ein Beckenschiefstand auch eine Störung im Kiefergelenk und umgekehrt.

Die Behandlung der CMD mit einer Schiene ist das „i-Tüpfelchen” bei der Herstellung der Harmonie des Kopfes zur Gesamtkörperhaltung. Die funktionelle Behandlung von chronischen Muskelfehlfunktionen mit ihren Auswirkungen ist fachübergreifend und nur in Zusammenarbeit mit Ihren Orthopäden, Physiotherapeuten, Psychosomatikern oder Osteopathen / Manualtherapeuten vorstellbar und möglich.

Die Überweisung muss durch den Hausarzt erfolgen. Weitere Fehlfunktionen sind nur so zu finden und zu beheben. Mit einer alleinigen Schienenbehandlung ist es nicht immer getan. Bitte stellen Sie nach der Schienenbehandlung unbedingt noch vorhandene Symptome dem Orthopäden vor. Dieser kann gegebenenfalls die Zusammenarbeit mit den anderen Fachgebieten veranlassen.

Welche zwei Knochen bilden das Kiefergelenk?

Die zwei Knochen, die das Kiefergelenk bilden, sind das Schläfenbein und der Unterkiefer. Die gelenkbildenen Knochenanteile des Kiefergelenkes sind die Unterkiefergrube des Schläfenbeins und der Kopf des Unterkiefers.

Wie wird eine CMD-Kiefergelenk-Erkrankung behandelt?

Bei der Vielfalt von Möglichkeiten, die Muskulatur und deren Wechselspiel zu Kiefer-, Kopf- und Körperhaltung zu beeinflussen, werden z.B. Aqualizer (konfektionierte temporäre Aufbisshilfen) benutzt. Eine weitere schmerzlose und nicht-invasive Methode der therapeutisch elektrischen Stimulation der verspannten Muskulatur erfolgt über eine sogenannte Transkutane elektrische Nervenstimulation (TENS). Hier wird mithilfe einer speziellen Stimulationsklammer (nach Dr. Seidel) an besonderen Reflektionspunkten gearbeitet – als Osteopathie oder manuelle Therapie.

Ist die Entspannungsmethode erfolgreich, werden funktionell wirkende Schienen angeführt. Diese stabilisieren die entstandene Situation. Je nach Schwerefall der Symptome und des Beschwerdebildes fallen Kosten an. Diese besprechen wie mit Ihnen, bevor eine definitive Funktionsschiene angefertigt werden muss. Diese diagnostischen und therapeutischen Maßnahmen werden in der Regel nicht von den gesetzlichen Krankenkassen übernommen.

Zu welchem Arzt soll ich gehen und wie läuft eine CMD-Therapie ab?

Unsere Praxis ist Spezialist auf dem Gebiet der Behandlung der Kiefergelenkserkrankung. Wir empfiehlen die Eingliederung einer Aufbissschiene nach zahnärztlichen und orthopädischem Gesichtspunkten (temporomandibuläre Repositionsschiene). In unserer Praxis provozieren wir nach orthopädischen Kriterien zunächst provisorisch mithilfe von Watterollen bzw. Aqualizern eine verbesserte Unterkieferposition, die sich positiv auf den Bewegungsapparat auswirkt. Beim Behandlungstermin formen wir Ihren Ober- und Unterkiefer ab.

Danach wird eine passgenaue, herausnehmbare Schiene aus Hartplastik über den gesamten unteren Zahnbogen angepasst. In bestimmten Situationen kann auch erst eine weiche Schiene (Myocepter) notwendig sein. Die Aufbissschiene lässt auch der Zunge ausreichend Platz, sodass Sie sich in aller Regel fast ohne Veränderung der Sprache artikulieren können.

Die Position des Unterkiefers kann relativ stark von Ihrer gewohnheitsmäßigen differieren, beispielsweise sind die Seitenzähne um mehrere Millimeter gesperrt oder der Unterkiefer etwas weiter nach vorne bewegt. Es wird sich dann innerhalb kürzester Zeit eine neue Ruhelage (Myozentrik) einstellen, welche zur Entspannung derselben beiträgt. Zur wirkungsvollen Anwendung der Schiene ist es notwendig, dass Sie diese in der Anfangsphase möglichst Tag und Nacht tragen.

Parallel zur Schienenbehandlung ist eine physikalische Therapie notwendig, diese kann mit chiropraktisch-osteopathischen Techniken, krankengymnastisch-manualtherapeutischen Techniken oder auch Akupunktur erfolgen. In regelmäßigen Abständen muss die Funktion der Schiene überprüft werden. Dazu bestellt Sie Ihr Zahnarzt in ein. Achten Sie bitte auf die Einhaltung der Termine.

Zu starkes Zusammenpressen der Zähne wird damit unmöglich, die Kiefermuskulatur bleibt dauerhaft entspannt und entlastet und das alte (pathologische) Bissmuster wird aufgelöst. Kopfschmerzen beim Aufwachen, Nackenschmerzen und empfindliche Kiefer sowie andere Symptome werden schrittweise reduziert.

Wann muss ich die therapeutische Schiene tragen?

Wir empfehlen, Zwischenmahlzeiten wie Joghurt, Banane, Suppe usw. mit der Schiene zu essen. Achten Sie auf eine gerade Körperhaltung und reinigen Sie Ihre Schiene täglich. Die vorgeplante Tragezeit beträgt mindestens 9 Monate. Während dieser Zeit sollten sich Ihre Beschwerden verringern oder sogar völlig verschwinden. Bitte tragen Sie die Aufbissschiene in besonderen Belastungssituationen (beruflicher Stress etc.) am Tag und zur Entspannung in der Nacht.

Für eventuelle Fragen stehen wir Ihnen gern zur Verfügung:
Tel.: 030 - 631 669 0

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